Hallo zusammen,
wie schon bei Twitter angekündigt, möchte ich
im heutigen Blogpost das Thema pro bono Leistungen als Fundraising-Tool aufgreifen.
Einen allgemeineren Artikel hatte ich schon vor einiger Zeit mal dazu
geschrieben - allerdings möchte ich heute nochmal darauf eingehen, wie man pro bono Leistungen erfolgreich in der eigenen Organisation einsetzen kann und worauf man dabei achten sollte.
Der Begriff „pro bono“ ist eine Abkürzung des
lateinischen Originals pro bono publico und bedeutet wörtlich „zum Wohle der
Öffentlichkeit“ (dabei merke ich gerade wie lang doch mein Großes Latinum
mittlerweile auch schon wieder zurück liegt... okay, aber zurück zum Thema). Laut einer Studie der amerikanischen
Corporation for National and Community Service (2008) summieren sich pro-bono
Dienstleistungen in den USA auf geschätzt 15
Milliarden US-Dollar! Formal würde man pro bono Leistungen wohl als
Dienstleistungsspende bezeichnen ... oder einfacher gesagt, jemand erbringt
eine kostenfreie Dienstleistung für die Organisation. Gerade mit der steigenden
Komplexität der Anforderungen an Nonprofit-Organisationen sind
Dienstleistungsspenden ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen
Fundraising-Strategie geworden – und sollten es auch sein!
Bildnachweis:
Besonders
Sportvereine, die auf aktive Mitglieder zurückgreifen können, sollten sich die
Expertise und Engagement ihrer Vereinsbasis bewusst und zunutze machen.
Wie können pro bono Leistungen erfolgreich
funktionieren?
1. Beide Seiten verhalten sich so als wäre es eine normale bezahlte Dienstleistung.
Es ist ein Geben und Nehmen – sei es nur im immateriellen Bereich. Ich beispielsweise unterstütze verschiedene Organisationen beim Fundraising bzw. überlege mit ihnen zusammen wie man das Fundraising zukünftig aufbauen kann – im Gegenzug lerne ich bei diesen Engagements viel über den Alltag in den einzelnen Organisationen hinzu und kann dies für meine Doktorarbeit und spätere Karriere nutzen und Erfahrungen sammeln.
2. Pro bono Leistungen werden genauso systematisch angegangen wie andere Fundraising-Maßnahmen auch.
Egal ob Geldspende oder Dienstleistung – beides braucht Systematik. Strategisches Fundraising hat Ziele (monetäre Ziele, Neuspender-Zahlen) – dazu gehören auch die pro bono Leistungen: was wird benötigt und in welcher Priorität? Wer kann diese erbringen? Welche Ressourcen hat man bereits und kann man anfragen? Wer hat in der Vergangenheit schon einmal geholfen und würde es ggf. wieder tun. Auch die Spender von Dienstleistungen sollten in der Datenbank erfasst werden – und für weitere Kommunikationsmaßnahmen berücksichtigt werden. Ein Dankschön ist Pflicht!
3. Pro bono stärker in den Fokus rücken.
Noch immer erlebt man, dass pro bono Leistungen nur zögerlich angesprochen werden. Dabei sind Sie sehr wichtig! Es bedarf also einer transparenten, offenen Kommunikation darüber – auch die Unternehmen, die man sonst um Geldmittel bittet, kann man aktiv auf pro bono Leistungen ansprechen. Manchmal sogar viel besser! Haben diese vielleicht sowieso Dienstleistungen, die die Organisation benötigt? Welche Kooperationen im Bereich pro bono wären noch denkbar (vielleicht ja auch Programme mit der örtlichen Fachhochschule oder Schule)?
4. Im rechtlichen Rahmen agieren.
Pro bono Leistungen sind keine Schwarzarbeit! Sobald Geld dafür bezahlt (sei es auch in Form von Sponsoring, Medienwerten oder ähnlichen Gegenwerten) sind es keine kostenlosen Leistungen mehr und müssen steuerlich erfasst werden. Hier gilt es alle rechtliche Vorgaben einzuhalten. Idealerweise hat der Verein bzw. die Organisation seine Prozesse diesbezüglich in Good Governance Richtlinien festgehalten.
1. Beide Seiten verhalten sich so als wäre es eine normale bezahlte Dienstleistung.
Es ist ein Geben und Nehmen – sei es nur im immateriellen Bereich. Ich beispielsweise unterstütze verschiedene Organisationen beim Fundraising bzw. überlege mit ihnen zusammen wie man das Fundraising zukünftig aufbauen kann – im Gegenzug lerne ich bei diesen Engagements viel über den Alltag in den einzelnen Organisationen hinzu und kann dies für meine Doktorarbeit und spätere Karriere nutzen und Erfahrungen sammeln.
2. Pro bono Leistungen werden genauso systematisch angegangen wie andere Fundraising-Maßnahmen auch.
Egal ob Geldspende oder Dienstleistung – beides braucht Systematik. Strategisches Fundraising hat Ziele (monetäre Ziele, Neuspender-Zahlen) – dazu gehören auch die pro bono Leistungen: was wird benötigt und in welcher Priorität? Wer kann diese erbringen? Welche Ressourcen hat man bereits und kann man anfragen? Wer hat in der Vergangenheit schon einmal geholfen und würde es ggf. wieder tun. Auch die Spender von Dienstleistungen sollten in der Datenbank erfasst werden – und für weitere Kommunikationsmaßnahmen berücksichtigt werden. Ein Dankschön ist Pflicht!
3. Pro bono stärker in den Fokus rücken.
Noch immer erlebt man, dass pro bono Leistungen nur zögerlich angesprochen werden. Dabei sind Sie sehr wichtig! Es bedarf also einer transparenten, offenen Kommunikation darüber – auch die Unternehmen, die man sonst um Geldmittel bittet, kann man aktiv auf pro bono Leistungen ansprechen. Manchmal sogar viel besser! Haben diese vielleicht sowieso Dienstleistungen, die die Organisation benötigt? Welche Kooperationen im Bereich pro bono wären noch denkbar (vielleicht ja auch Programme mit der örtlichen Fachhochschule oder Schule)?
4. Im rechtlichen Rahmen agieren.
Pro bono Leistungen sind keine Schwarzarbeit! Sobald Geld dafür bezahlt (sei es auch in Form von Sponsoring, Medienwerten oder ähnlichen Gegenwerten) sind es keine kostenlosen Leistungen mehr und müssen steuerlich erfasst werden. Hier gilt es alle rechtliche Vorgaben einzuhalten. Idealerweise hat der Verein bzw. die Organisation seine Prozesse diesbezüglich in Good Governance Richtlinien festgehalten.
Aber es gibt auch eine Kehrseite: Ein Phänomen –
besonders in Vereinen – ist, dass diese kostenlosen Dienstleistungen beinahe
erwartet werden. Das Fitness-Mitglied, das bei einer Steuerkanzlei arbeitet, das
kann doch mal kurzerhand die Steuererklärung machen. Oder der Mitarbeiter des
lokalen Getränkemarktes, dessen Kind zum Kinderturnen des Vereins geht, der wird
doch sicherlich für das nächste Vereinsfest den Kühlwagen besorgen können. Klassisch
auch der ITler, der mal eben schnell das Netzwerk in der Geschäftsstelle richten
kann, wenn wieder ein technisches Problem vorliegt.
Aber ist diese Haltung richtig?
Pro bono Leistungen sind wichtig und notwendig,
um das Gemeinwohl zu fördern, die eigene (Vereins-)Tätigkeit aufrecht zu
erhalten und die Kosten für Dienstleistungen in der Verwaltung vergleichsweise
gering zu halten (denn wer will schon Spendengelder für Infrastruktur und
Verwaltung einsetzen müssen). Im Rahmen der Möglichkeiten versuchen besonders engagierte
und aktive Vereinsmitglieder auch diese zu erbringen – doch genauso wie bei
anderen Fundraising Tools, ist ein wenig Systematik und eine Portion Empathie
auch hier nötig.
Fundraising-Verantwortliche sollen pro bono
Leistungen als wichtiges Fundament der eigenen Tätigkeit verstehen und diese
auch aktiv anfragen. Das ist sicherlich essentiell für kleinere (und auch
größere) Organisationen. Doch genauso wie bei der normalen Geldspende ist es
auch hier zumindest nötig, dem Spender der Dienstleistung die verdiente Wertschätzung
entgegenzubringen. Ein persönlicher Dank sollte das Mindeste sein. Ich bin
sogar der Meinung, dass das Erbringen einer kostenlosen Leistung für die Organisation
noch stärker zu würdigen ist als eine „einfache“ Geldspende. Die Expertise im
Bereich Finanzen, Marketing, IT etc., die man über pro bono Leistungen in die
eigene Organisation holen kann, sind immens und zum Teil nicht mit Geld zu
bezahlen - Hier ist Kreativität gefragt wie man sich revanchieren kann ohne es
gleich als Gegenleistung deklarieren zu wollen.
Bei der Recherche zu diesem Artikel ist mir selbst erst einmal bewusst geworden, wie groß der pro bono Markt beispielsweise in den USA bereits ist - ihr könnt gewiss sein, dass ich dazu sicherlich nochmal einen weiteren Post schreiben werde. Wenn ihr also Fragen habt, dann her damit in den Kommentaren!
Wie halten Eure Organisationen es mit pro bono
Leistungen? Sind sie ein wichtiger Bestandteil oder wird es häufig noch
vernachlässigt, dieses Thema überhaupt anzusprechen?
Quellen:
BMW Stiftung:
http://www.bmw-stiftung.de/menschen-ideen-positionen/bmw-foundation-responsible-leaders/aaron-hurst/
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